Angedacht im Mai

An dieser Stelle soll es wie im letzten Jahr zu den jeweiligen Monatsversen ein paar Gedanken geben.

Angedacht:
Alles erlaubt !?


Wir gehen in den Mai, der sogenannte Wonnemonat. Kennst du den Begriff noch? Er ist schon sehr alt und nicht mehr so gebräuchlich. „Wonne“ bedeutet „etwas, was einem gut tut; sehr großes Glücksgefühl“ (laut Wikipedia). Wir erhoffen uns wohl alle, dass es Frühling wird, dass die Sonne scheint, dass es wärmer wird, aber auch noch keine Hitze. Das wäre nämlich alles etwas, was uns sehr gut tun würde. Und das wäre auch alles im Mai realistisch zu erwarten.
Es gibt sicher noch eine Menge Dinge, die wir entweder gerne hätten oder die wir gerne tun würden. Paulus schreibt dazu der Gemeinde in Korinth folgenden Satz:
 
Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten.
Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich.
1. Korinther 6, 12
 
Korinth war damals eine Hafenstadt mit vielen Tempeln für viele verschiedene Götter. Es wurden Opfer gebracht und es gab einiges an religiösen Bräuchen. In so einer Hafenstadt kamen zudem Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen zusammen, damit auch ganz verschiedene religiöse Hintergründe. Die Christen in Korinth waren entsprechend auch ein buntes Völkchen und man war sich nicht immer einig, was denn nun ein Christ darf und was nicht. Welche Rituale, Bräuche und Gewohnheiten aus dem alten Leben bevor man Christ wurde waren in Ordnung, was nicht?
 
Heute streiten wir nicht mehr darum, ob Fleisch gegessen werden darf, das schon als Opferfleisch in einem Tempel war. Und doch gibt es in verschiedenen christlichen Gemeinschaften zu einigen Themen unterschiedliche Ansichten, sogar innerhalb einer Gemeinde.
 
Grundsätzlich ist es Paulus ganz wichtig, dass wir durch Jesu Tod und Auferstehung an Karfreitag und Ostern befreit sind. Wir müssen nicht Gottes Wohlwollen durch Taten oder Weglassen von Dingen verdienen. Schauen wir mal auf ein konkretes Beispiel: ich kann Alkohol ganz weglassen oder mal ein Gläschen trinken. Wenn ich so viel trinke, dass ich nicht mehr weiß, was ich tue, dient das sicher nicht zum Guten. Wenn ich so oft Alkohol trinke, dass eine Sucht entsteht, hat der Alkohol Macht über mich. Das kann auf alle Facetten des Lebens übertragen werden, ob das der Umgang mit Geld ist, die Art Sport zu treiben, Beruf oder Hobby, usw.…. Nicht Regeln oder Zwänge sollen unser Leben bestimmen, sondern Jesus.
 
Die zentrale Botschaft ist: Jesus hat dich befreit! Geh verantwortungsbewusst mit dieser Freiheit um!
 

Mit einem freiheitlichen Gruß,

Anja Wippermann