Wo kommt eigentlich das Gebot der Nächstenliebe her?
Wenn ich in der Werkstatt Bibel diese Frage stelle, wird meistens auf Jesus verwiesen. Tatsächlich aber steht dieses Gebot gleich zweimal im Lev 19 und umrahmt damit unseren #monatsspruch #märz25:
„Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken“ Lev 19,33 EU Er soll bei dir wohnen, „wie ein Einheimischer“ , „du sollst ihn lieben, wie dich selbst“, denn wir sind „auch Fremdlinge gewesen“ Lev 19,34
Wer solche Dinge im März 2025 fordert, wird schnell als Idealist und realitätsferner Romantiker degradiert. Daher ist es so wichtig, dass wir die Bibel haben. Sie erinnert uns, dass wir berufen sind, für die Schwachen einzustehen. Sie hilft uns Realitäten gerade zu rücken: Wir haben kein Problem mit „den Ausländern“. Wir haben Probleme mit Menschen, die (unabhängig ihrer Herkunft) Gewalt gegen andere ausüben. Wir haben ein Problem der mangelnden Ressourcen bei der Integration und Inklusion, wir haben ein Problem mit mangelnder Solidarität bei der Verteilung Geflüchteter Menschen in Europa, wir haben Probleme mit weltweiter Armut, Kriegen, Klimakatastrophen. Nichts davon wäre gelöst, wenn der Fremdling einfach nicht mehr bei uns wohnen würde.
Gottes Verheißung gilt für alle Völker. Kein Buch wurde in so viele Sprachen übersetzt, wie die Bibel. Unser Foto zeigt eine polyglotte Bibel von 1654 mit vergleichenden Texten in acht Sprachen. Und das gibt auch mir die Sicherheit, dass ich als Fremdling an einem anderen Ort immer Menschen finden werde, die diese höchst aktuellen alten Gebote kennen und achten.
Mit freundlicher Genehmigung: Stephan Zeipelt / Werkstatt Bibel - oikos Institut