Abschied aus der Philippus-Gemeinde

Liebe Gemeinde,

„Sie sind neu hier, oder?“ Diesen Satz höre ich bis zuletzt.  Das ist wenig verwunderlich. Ich hatte eine lückenhafte Zeit bei Ihnen: die Ausbildung im Predigerseminar und Prüfungen haben meine Zeit in der Philippus-Gemeinde regelmäßig unterbrochen. Mit meiner Familie habe ich in Bielefeld gewohnt - eine zusätzliche Last. Doch hat mich die Frage bis zuletzt nicht gestört, denn Sie haben mich immer freundlich und neugierig aufgenommen. Ich habe mich immer wohlgefühlt. - Danke! 

Für mich gab es viele „erste  Male“: Gottesdienste im Talar, Taufe und Beerdigung, immer wieder neu Gemeinschaft erleben und Geschichten austauschen ... Ich hoffe, dass die gemeinsame Zeit auch für Sie ein Gewinn war. Nachdem die „bekannten  Pfarrer*in-nen“ bereits einige Jahre dabei sind, ist es sicher aufgefallen, was ich anders mache. Zum Teil lag das auch daran, dass ich in der Ausbildung bin. Anderseits habe ich manches  bewusst  anders gemacht: von Kleinigkeiten wie dem „Du“ in jedem Gottesdienst bis hin zur angedachten Umgestaltung der Konfirmandenarbeit in Ennigloh.

In dieser Zeit habe ich erlebt, wie in der Philippus-Gemeinde Menschen ermutigt werden, neue Wege zu suchen, um für Jesus zu  begeistern. Eine Aufgabe, die unsere Kirche in den nächsten Jahr(zehnt)en begleiten  wird!  Auch  im Presbyterium, besonders auf den Klausurwochenenden, habe ich gemerkt, dass dazu viel Bereitschaft  da ist - unabhängig davon, dass das auch notwendig sein wird. 

Im September endet meine Zeit in der Philippus-Gemeinde wie vorgesehen und  damit nach insgesamt  zehn  Jahren auch meine Ausbildung an der Universität und im Vikariat. Mehr Erlebnisse und schöne  Erinnerungen  aufzuzählen würde diesen Rahmen sprengen, doch möchte ich an dieser Stelle Pfarrer Markus Fachner für seine Begleitung während meiner Ausbildung danken.

Mein Weg führt mich zum Probedienst in den Kirchenkreis Bielefeld. Für Ihren persönlichen Weg wünsche ich Ihnen Gottes Segen und für die Philippus-Gemeinde Gottes  „Geist der Kraft, Liebe und Besonnenheit“  (2.Tim  1,7)  auf  ihrem weiteren Weg.

Ihr Vikar Sebastian Stussig